In der Nacht von Samstag zum Sonntag (25.09.2016), wenige Stunden vor der Eröffnung des zehnten Herbstsalons, haben Unbekannte die zum Teil überlebensgroßen Holzplastiken des Bildhauers Marc Haselbach - er hat sein Atelier in den Tessenowgaragen - umgestoßen und in voller Absicht zerstört. Die Mitglieder des Vereins "HERBSTSALON e. V." sind fassungslos, wütend und sehr nachdenklich. Ein Jahr dauerte die Vorbereitung der Ausstellung. Viele Besucher waren an diesem sonnigen Vormittag zur Vernissage gekommen, um sich an der Kunst der Bildhauer aus Magdeburg und Sachsen-Anhalt sowie der Maler und Grafiker aus Italien zu erfreuen und gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins das zehnjährigen Jubiläum zu feiern.
Doch dann der Schock - beim Künstler, beim MDR Landesfunkhaus, dem Verein und allen Besuchern: Keine der Holzskulpturen stand noch auf ihrem Sockel. Sie waren umgeworfen, zerbrochen, vielleicht hat man nach dem Stürzen der Plastiken noch einmal nachgetreten, denn einige sind in mehrere Teile gebrochen.
Marc Haselbach, um Fassung ringend, erklärte, er wisse, man habe nicht ihm persönlich schaden wollen. Doch es ist für ihn ein großer Verlust, wenn die nach einem langen künstlerischen Prozess entstandenen Skulpturen nun so sinnlos zerstört vor ihm liegen.
Die Direktorin des MDR Landesfunkhauses, Elke Lüdecke, sagte in ihren Eröffnungsworten: "Ich bin wütend, dass so etwas hier bei uns möglich ist." Die Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Magdeburg, Susanne Schweidler, sprach von fehlendem Respekt und dumpfer Zerstörungswut. Trotzdem dürfe man sich nicht davon abhalten lassen, Kunst auch im öffentlichen Raum zu präsentieren. Für den Verein, erklärte Ursula Günther, ist es neben dem Schaden, der dem Künstler und dem Verein entstanden ist, aber auch Anlass, über die Art der Präsentation von Kunstwerken nachzudenken.
Die Volksstimme berichtete:
Magdeburg (vs) ● Vor dem MDRLandesfunkhausin Magdeburg haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag mehrere Holzskulpturen des Künstlers Marc Haselbach zerstört. Den Schaden beziff ert die Polizei auf 75 000 Euro.
Die fünf annähernd zwei Meter großen Skulpturen hätten gestern zum Start der zehnten Ausstellung der Reihe Herbstsalon präsentiert werden sollen. Hintergründe für die Zerstörung sind nicht bekannt.
Wie der Verein Herbstsalon mitteilte, habe keins der Kunstwerke noch auf seinem Sockel gestanden. „Sie waren umgeworfen, zerbrochen, vielleicht hat man nach dem Stürzen der Plastiken noch einmal nachgetreten, denn einige sind in mehrere Teile gebrochen“, hieß es in einer Mitteilung.
Der Bildhauer Marc Haselbach hat sein Atelier in den Tessenowgaragen. Neben ihm sind in der Schau a ndere Bildhauer aus Sachsen-Anhalt sowie zwei Maler und Grafi ker aus Italien vertreten. Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter Tel. (0391) 546 17 40 entgegen.
Der MDR berichtete auch online unter:
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/freizeit/kultur/unbekannte-zerstoeren-skulpturen-herbstsalon-magdeburg-100.html
Wir sind aus den -Kinderschuhen- mit unseren bisherigen Ausstellungsprojekten Radom,Centre und Nashville hinausgewachsen. In Zusammenarbeit mit der VDIG war es uns ein Bedürfnis, mit Künstlern aus dem Umfeld von VENEDIG, Bildkunst aus Italien, der Wiege der europäischen Kultur, in das Foyer des MDR Landesfunkhauses, demHeimatort unseres Herbstsalons und in die Galerie Süd/Feuerwache zu bringen. – Feiern Sie mit uns unser Jubiläum und unterstützen Sie uns auch weiterhin in unserem Bemühen, Städte- und Länderpartnerschaften mit kunstvollem Leben zu erfüllen.
Wir laden Sie herzlich in das Foyer des MDR-Landesfunkhauses in Magdeburg zu einer deutsch-italienischen Kunstausstellung ein.
Vernissage 25. Sept. ´16, 11 Uhr
Foyer MDR Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt
Eröffnung: Elke Lüdecke, Direktorin des MDR Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt
Grußworte: Rita Marcon-Grothausmann, Präsidentin der VDIG
Dr. Michael Vogt, Kulturbüro Magdeburg
Laudatio: Jochen P. Heite, BBK Kurator
Musik: ROSSINI - QUARTETT
Vernissage 6. Okt. ´16, 19.30 Uhr
Galerie Süd (Feuerwache) Magdeburg
Eröffnung: Dagmar Schubert, Galeristin
Grußworte: Rita Marcon-Grothausmann, Präsidentin der VDIG
Dr. Rüdiger Koch, ehem. Kulturamtsleiter Magdeburg
Laudatio: Jochen P. Heite, BBK Kurator
Musik: Burkhard Schmidt am Piano
Der 10. Herbstsalon präsentiert Malerei und Plastik von Künstlern aus Magdeburg bzw. Sachsen-Anhalt sowie aus Italien, Region Veneto. Die Kunstwerke werden traditionsgemäß im Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt präsentiert und anlässlich des 10. Jubiäums der Ausstellung, in der Galerie Süd (Feuerwache).
Den Besuchern wird moderne italienische und deutsche Gegenwartskunst an zwei Ausstellungsorten mit hohem künstlerischen Anspruch gezeigt. Im gegensätzlichen Miteinander von Malerei und Plastik stellen die Kunstwerke sowohl Balance als auch Kontrast her, erzeugen Harmonie im Raum und fördern Gegenseitigkeit und Miteinander. Vier deutsche Künstler zeigen ihr plastischen Werke, die italienischen Künstler stellen Werke der Malerei (und Grafik?) aus.
Ziel des Herbstsalons ist es in diesem Jahr, deutschen Italien-Besuchern den Stellenwert italienischer Gegenwartskunst neben der Würdigung der Klassik näher zu bringen.
In Vorbereitung des 10. Herbstsalons (Vernissage am 25.09.2016) reisten Jochen P. Heite und Oliver Scharfbier nach Veneto (Italien ) zu Atelierbesuchen bei ansässigen Künstlern.
1. Tag / 10.05.2016 – Reise in das Veneto zu Atelierbesuchen bei ansässigen Künstlern. Jochen P.Heite als Künstlerischer Leiter des 10. Herbstsalons wird begleitet von Oliver Scharfbier (Kommunikation & Assistenz). Über den Wolken noch Sonne, hinter den Dolomiten wird es regnen. Unsere Gastgeber sind Rita Marcon-Grothausmann, Präsidentin der VDIG (Vereinigung Deutsch Italienischer Kultur-Gesellschaften e.V.), und ihr Mann Aldo Marcon, er wird uns die kommenden Tage mit allerlei Köstlichkeiten aus einheimischer Küche bewirten. Die Kunstinteressierten Freunde Valeria Mazza und Franco Zuliani begleiten uns in alle Ateliers, Verständigung auf Italoenglischdeutsch. Mit etwas Rotwein ist bald alles "Tutto bene!"
2. Tag / 11.05.2016 – Atelierbesuch bei Loreto Martina - Wir wühlen uns zusammen mit dem Künstler durch zwei Stockwerke seines Atelierhauses in Mareno di Piave und werden belohnt mit großformatiger, großartiger und großherziger Malerei. Wir freuen uns sehr einige dieser Arbeiten zum 10. Herbstsalon im September 2016 in Magdeburg zeigen zu können.
2. Tag / 11.05.2016 Vittorio Veneto – Nachmittags geht es dann zu Luigi Marcon, einem auch in Deutschland bekannten Grafiker und Radierer. Wir wählen einige Blätter von nahezu 5.000 gelagerten Drucken aus und freuen uns an der Vitalität von Signor Marcon, der nach einem schweren Unfall weiterhin konsequent arbeitet, trotz Rollstuhl und Alter. Ein sehr beeindruckender Besuch.
3. Tag / 12.05.2016 Vittorio Veneto – Vormittags zum Rahmenbauer Allessandro di Della Coletta, der in seinem Laden eine ziemlich große Intarsienarbeit hinter allerlei Bilderrahmen "versteckt". Er hat sie uns dann aber (sichtlich erfreut ob unseren Interesses) gern gezeigt, und wir standen später noch vor dem originalen Haus in Vittorio Veneto, direkt am alten Waschkanal. Etwas Sonne lud zum Bummeln und es lohnte sich ein Besuch der caseificio, der Käse schmeckt in der Region grandios. Über allem aber thront der Löwe, der Venezianische.
3. Tag / 12.05.2016 / Sacile – Nachmittags Atelierbesuch bei Angelo Brugnera, Bildhauer. Sein Atelier in Sacile macht gleich einen freundlichen Eindruck, es ist sehr Kind-gerecht bemalt, im Garten hängt das Fragment einer Skulptur im Baum. Jochen P. Heite hat sich besonders auf diesen Besuch gefreut, die Spannung entlädt sich in Begeisterung für den Bildhauer und dessen manieristischen Umgang mit Marmor. Wir freuen uns umso mehr auf den September, dann werden Brugneras Skulpturen in Magdeburg gezeigt.
4. Tag / 13.05.2016 / Conegliano – Der letzte Atelierbesuch gilt dem Maler Giuliano De Luca. Er empfängt uns in Begleitung seiner Frau Carla, beide absolut charmant in ihrer Art. Das Atelierhaus ist grazil, doch leider abbruchreif, der Maler darf es nutzen bis die Bagger kommen. Wir kämpfen uns durch, bis wir die gesuchten Bilder finden. Dann geht es glücklich zu selbst gebackenem Birnenkuchen und Espresso in die Künstlerwohnung. Zum Abschluss wandern wir über den Markt, durch die Gassen von Conegliano, essen Fisch mit Aldo und Rita und kaufen Käse. Morgen geht es bereits wieder nach Deutschland. Es war ein erfolgreiches Unterfangen, das wird eine hervorragende Ausstellung. Wir genossen einen tollen Aufenthalt im Veneto und freuen uns darauf, die herzliche Gastfreundschaft alsbald erwidern zu dürfen.
4. Tag / 13.05.2016 / Sarmede – Letzte Station unserer Bildungsreise ist ein Museum in Sarmede, ein Ort dessen Erscheinungsbild geprägt ist durch bunte Murals / Wandbilder, die auf das Wirken von Stepan Zavrel zurückgehen. Dieser tschechische Grafiker und Künstler wirkte sehr lange in dieser Region und der hiervon angezogene Tourismus sorgte mit dafür das der Ort wirtschaftlich sehr gut dasteht. Nun gibt es ein Museum der eigens eingerichteten Fondazione (www.sarmedemostra.it) und eine Managerin der Organisation war so freundlich uns nicht nur das Museum zu zeigen, sondern sogar das Rathaus aufzuschliessen. Dort sahen wir ein Entreé das uns glauben liess wir seien im Kindergarten gelandet, doch genau dort arbeiten der Stadtrat und der Bürgermeister jeden Tag. Wider den tierischen Ernst. Das hat uns gefallen!